Das alte Fabrikgebäude erfüllte alle Klischees. Die grauen Mauern waren von Graffiti bedeckt, rostende Stahlkabel ragten aus bröckelnden Zementpfeilern und die ersten zähen Gewächse machten sich in den Fugen breit. „Du hast recht, das macht einen tollen Hintergrund her!“, stellte Nadja fest und schaute sich in der leeren Halle um. „Ist hier im Licht eine gute Stelle?“
„Ja, ich fange einfach mal an, zu schießen. Schau dich ruhig weiter um. Ich pass dann dabei die Einstellungen an für die Bedingungen hier“, erwiderte Michael und richtete die Linse seiner Kamera auf sie. Das Schnappen des Verschlusses hallte im schnellen Stakkato durch den weitläufigen Raum. „Ich habe hier schon vorher fotografiert, aber da war es noch heller, und ohne ein Modell dabei.“
Nadja drehte sich zu ihm herum und lehnte sich an einen der Pfeiler, der noch die teils eingestürzte Decke stützte. „Modell ist glaube ich etwas hochgegriffen“, lachte sie in die Kamera. „Außer für Urlaubsfotos habe ich noch nie wirklich posiert. Und Handyschnappschüsse für Instagram zähle ich mal nicht dazu.“ Michael senkte die Kamera und blickte sie an. „Ich suche gerade was natürliches für mein Portfolio. Gestellte Portraits und Studioarbeiten habe ich schon genug gemacht in letzter Zeit. Also fand ich es super, dass du mir zugesagt hast!“
Er hob die Kamera wieder vors Auge und drückte den Auslöser.
„Kannst du die Lederjacke ablegen? Die reflektiert das Licht etwas zu sehr“, forderte er sie auf. Er hielt sie dabei in seinem Sucher, während er die Belichtung justierte. Nadja streifte die Jacke ab und legte sie neben sich auf den staubigen Boden. Ihre Finger fuhren durch ihr hellbraunes Haar und ließen es über ihre schmalen Schultern fallen, als sie sich wieder der Kamera zuwandte. Sie trug ein eng anliegendes schlichtes weißes T-Shirt mit einem V-förmigen Ausschnitt, das bis zum Saum ihrer Jeans reichte. Unter dem dünnen Stoff zeichneten sich die Linien ihres BHs ab.
„Danke, sieht super aus!“, ermunterte Michael sie. „Ich mag diesen Gegensatz zwischen menschlicher Form und Hautton und dem tristen Beton mit den chaotischen Graffitifarben im Hintergrund.“ Er machte einige Schritte nach links und rechts und fotografiert sie aus unterschiedlichen Winkeln. Aus den Knien heraus fragte er sie: „Würde es dir was ausmachen, die Hose auch auszuziehen? Deine blanken Arme machen sich ganz toll als Kontrast, mit den Beinen dazu würde es noch besser wirken.“
Nadja löste die Schnalle ihres Gürtels. „OK, wenn’s nur in deine Arbeitsmappe kommt?“ Sie zog den Reißverschluss herunter und begann, die Jeans über ihre Hüfte herab zu schieben. Michael fotografierte weiter und antwortete: „Klar, außer den Abzügen für dich werde ich die nicht vervielfältigen. Aber vielleicht kommst du ja dadurch auf den Geschmack, auch mal professionell Modell zu stehen!“
Nadja war in die Knie gegangen, um ihre Schnürsenkel zu öffnen.
Sie zog ihre schwarzen Vans nebst den weißen Söckchen aus und entledigte sich dann ihrer Jeans gänzlich. Im Aufrichten strichen ihre Hände ihre Schenkel entlang den schlanken Körper empor, bevor sie ihre Arme hob und ihr Haar in den Nacken warf. „Soll ich das Oberteil auch ablegen?“, fragte sie in die Linse der Kamera. „Gerne“, entgegnete Michael mit pochendem Puls. Nadja hob das weiße T-Shirt vom Saum ihres malvenfarbigen Höschens hoch über ihren flachen Bauch und Nabel. Der hellviolette Stoff ihres Büstenhalters schimmerte im Abendlicht, das durch eines der zerbrochenen Fenster in die Halle fiel, als sie ihr Oberteil über den Kopf zog und dann zur Seite fallen ließ.
Sie lächelte verhalten in die Kamera. „Du siehst wundervoll aus“, versicherte Michael ihr. „Die Aufnahmen werden fantastisch. Schau!“ Er trat neben sie und zeigte die letzten Bilder, die er von ihr geschossen hatte, auf dem digitalen Bildschirm. „Danke“, erwiderte Nadja. „Die sind wirklich schön geworden. Du hast ein gutes Auge. Ich mag, wie du die Atmosphäre hier einfängst.“ Michael lächelte sie an. „Du bist einfach die richtige Muse für mich!“
Er nahm einige Schritte Abstand und hob die Kamera wieder vors Gesicht. „Magst du dich auch ganz nackt ausziehen?“, fragte er sie durch die Linse hindurch. „OK“, kam ihre knappe Antwort zurück. Sichtlich nervös löste sie den Verschluss ihres BHs im Rücken und streifte ihn über die Arme herunter. Sie warf ihn auf das Bündel von Kleidung neben ihr. „Dreh mir den Rücken zu“, forderte Michael sie auf, als sie kurz zögerte. „Und jetzt zieh deinen Slip auch noch aus.“
Sie warf einen Blick über ihre Schulter und streifte das Höschen ihren Hintern herab.
Es fiel um ihre Knöchel und sie stieg mit ihren Füßen heraus, während sie sich zu ihrem Fotografen umdrehte. Gänzlich entblößt gab Nadja den Blick frei auf ihre nackte Statur und verharrte im klickenden Blinzeln der Kameralinse. Sie fing die sanften Konturen ihres Körpers ein, hüllenlos vor den scharfen Kanten des Betons um sie herum. Ihr weiches Haar ruhte auf ihren Schultern und lenkte den Blick auf die Wölbung ihrer Brüste. Ihre hellen Brustwarzen standen aufrecht inmitten der kleinen Höfe und verrieten die nervöse Erregung, welche ihren Körper ergriffen hatte.
Nadjas Hände lagen auf ihren Lenden, ruhig bis auf ein leichtes Beben ihrer Finger auf der warmen Haut. Ihre rosige Scham pochte mit dem warmen Blut, das durch ihre Adern pumpte. Ein schmaler Streifen braunen Haares zog sich bis zum Ansatz ihrer glatten Lippen, die leicht geöffnet wie eine frische Knospe den Blick auf ihr feuchtes Inneres erhaschen ließen. Die cremefarbene Haut ihres Schritts ging in den dunkleren Ton ihrer auf Schulterbreite gespreizten Schenkel über. Ihre langen Beine endeten in grazilen Füßen, die im Staub auf dem rauen Zement standen.
„Danke!“, sagte Michael. „Das sind die besten Aufnahmen, die ich bisher gemacht habe.“ Er senkte die Kamera und schloss das Objektiv. „Mir schwirren so viele Ideen im Kopf herum. Ich hoffe, wir können noch lange weiter so gut zusammenarbeiten?“ Nadja war in die Hocke gegangen, um ihre Kleidung aufzusammeln. „Sehr gerne“, entgegnete sie und zog sich wieder an. „Zeigst du mir morgen deine Auswahl? Ich bin schon gespannt!“ Kurz darauf zurück in der Stadt angekommen, wo ihre Wege sich für den Abend trennten, hatten die beiden ihre nächsten gemeinsamen Pläne bereits geschmiedet.
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